Kennen Sie das, wenn Sie bei einem Empfang mit Leuten sind, die Sie nicht kennen. Der einfachste Weg, das Eis zu brechen, ist die Frage: Wer sind Sie und was machen Sie?
Dann antworte ich: Mein Name ist Sofie. Ich habe einen Wörterladen in der Innenstadt von Brugge. Aber sobald ich sagen will, dass ich mich auch mit Glauben, Kirchengebäuden und Spiritualität beschäftige, gerate ich ins Stolpern.
Das Problem ist, dass ich dem Hörer klar machen möchte, dass er Worte wie Glaube und Spiritualität nicht zu unheimlich, nicht zu katholisch und schon gar nicht kitschig hören soll, dass es um die Essenz des Lebens geht, breiter als DIE Kirche und Rom und was erlaubt ist und was nicht.
Einfacher wäre es, wenn ich Gymnastiklehrerin wäre, denn dann würde sicher ein angeregtes Gespräch über gesunde Lebensführung und Bewegungsbedürfnis beginnen.
Aber ich habe eine Lösung für den Stolperstein gefunden.
Wenn mich jemand fragt, wer sind Sie und was machen Sie, dann antworte ich jetzt:
Ich habe einen Wörtershop und bin auch Perspektivenentwickler.
Aha, sagen die Leute dann, das klingt interessant.
Es gibt mir die Möglichkeit zu erklären, dass eine Gesellschaft nicht nur Wirtschaft und Kultur braucht, sondern auch Lebensphilosophie. Dass es um etwas geht, das wir alle teilen: die Suche nach Sinn und das Bedürfnis nach Orten, an denen die großen und kleinen Fragen des Lebens nicht belächelt werden…
Und deshalb möchte ich Ihnen von 2 Perspektivprojekten berichten: Symposium und YOT