Schwester Gertrudis beschreibt die augustinische Gemeinschaft als eine Gemeinschaft von Menschen, die miteinander teilen. Sie sagt: „Die Regel: Alles gehöre Euch gemeinsam, gilt nicht nur für das Materielle, sondern auch für das, was dich beseelt, beschäftigt, hemmt und lähmt“. Ihre Führung als Priorin war darauf ausgerichtet, gemeinsam die Verantwortung für die Gemeinschaft zu tragen.
Schon vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil 1962 sorgten eine wachsende gegenseitige Offenheit, der Neuanfang 1960 in Werkhoven, der Unterricht in moderner Theologie und Philosophie bei den Schwestern für einen Nährboden für Veränderung und Erneuerung im Priorat ‚Gods Werkhof‘. Der Aufruf von Papst Johannes XXIII. zum aggiornamento, die Kirche den Menschen näher zu bringen und den Laien eine größere Rolle zu geben, fiel bei den Augustinerinnen auf fruchtbaren Boden. Dieser Aufruf beschleunigte die Entwicklungen, die bereits im Gange waren.
Als kleine Gemeinschaft hatten die Schwestern das Bedürfnis, sich mit Mitgliedern anderer kontemplativer Orden auszutauschen. Das Zweite Vatikanische Konzil ermöglichte auch das Verlassen des Klosters für Begegnungen und Beratungen. So entstand von „Gods Werkfhof “ aus die Arbeitsgemeinschaft der Monialen. Da die Schwestern das Sekretariat dieser Arbeitsgemeinschaft der Monialen übernahmen, wurde das Priorat zu einem Knotenpunkt der Kommunikationslinien zwischen den verschiedenen kontemplativen Orden.

In der Zwischenzeit schmiedeten die Schwestern auch Pläne für den Besucherkreis, der an den sonntäglichen Feiern in der Klosterkapelle teilnahm. Im Jahr 1975 wurde eine „Verbreitungsgruppe“ eingerichtet.
Die festen Besucher wurden eingeladen, sich der erweiterten Gruppe anzuschließen, damit sie den Inhalt der Feiern mitbestimmen können. Aufgrund der Überalterung der Bevölkerung und des Mangels an Neuankömmlingen mussten die Schwestern 1996 ihr Kloster verlassen. Die Gruppe der regelmäßigen Besucher gründete schließlich den Verein „Werkhofgemeinschaft“. Im Jahr 1998 wurde „Gods Werkhof“ an das Konferenzzentrum Samaya verkauft. Seitdem hat das WHG einen Mietvertrag für die Kapelle und andere Räume im Samaya.