Ich möchte anhand eines Bildes skizzieren, was Hof Zevenbergen ist:
Auf der Domäne von Hof Zevenbergen liegt ein kleines Waldstück, das wir Bovenhof nennen. Auf der einen Seite des Waldes gehen Sie nahe an der Straße und einem Wohngebiet entlang – Sie sind nicht weit vom normalen Leben entfernt. Auf der anderen Seite spazieren Sie neben dem angrenzenden Naturschutzgebiet und dem Teich, und Sie scheinen völlig von der Welt abgeschnitten zu sein. Es ist ruhig dort, es gibt schöne alte Bäume, und es gibt auch neue Setzlinge, Bäume aller Größen und Arten. Natürlich gibt es auch Unkraut, wie Disteln, es gibt tote Äste und eine riesige umgestürzte Buche.
Der Bovenhof ist ein Symbol für das, was der Hof Zevenbergen sein möchte: ein Ort, der der Welt nahe ist, an dem die Menschen verschnaufen und sich inspirieren lassen können – und das auf ganz unterschiedliche Weise. Und wir, als tragende Gruppe, die Gemeinschaft, die in Hof Zevenbergen lebt und arbeitet, dürfen diesen Wald genießen, ihn pflegen und sogar wieder anlegen.
So wie es auf dem Bovenhof wertvolle alte Bäume (Veteranenbäume) gibt, die schon seit Jahrhunderten dort stehen, so können wir auf der Arbeit und der Spiritualität unserer Vorgängerinnen aufbauen: Wir müssen nicht alles neu erfinden, wir können in die Fußstapfen der Schwestern treten. Ihr Charisma, die Spiritualität der Menschwerdung, ist uns allmählich sehr lieb geworden: Wir haben sie entdecken und uns zu eigen machen können. Durch die langjährige Zusammenarbeit haben wir den Geist des Hauses geatmet: Wir haben gesehen und erlebt, wie Gastfreundschaft Gestalt annimmt.
Aber genauso wie ein Wald rechtzeitig gepflegt und erneuert werden muss, müssen neue Anpflanzungen vorgenommen und neue Straßen gebaut werden. Man muss dafür Platz schaffen, man muss den Mut haben, etwas zu versuchen, man darf scheitern, stolpern und wieder aufstehen.
In den letzten Jahren hat sich in Hof Zevenbergen eine neue Gruppe gebildet, wie ein Pfropf auf die Arbeit der Schwestern: die neue Arbeit, aufgepfropft auf einen Wurzelstock der Kongregation. Ihre Inspiration ist wie ein Strom von Saft, der entlang dieses alten (ursprünglichen) Wurzelstocks fließt und einen neuen Baum wachsen lässt.
Das mag ein etwas romantisches Bild sein, die Realität ist manchmal schwierig und stürmisch.
Was ist das Spezifische an unserer Form des Lebens und Arbeitens?